Die Wasserversorgung im CAM

2022 · Entwicklung

Bereits im Oktober 2013 wurde ein Brunnen (98 Meter tief) gebohrt. Mit einer Pumpe, die mit einem Diesel-Generator betrieben wurde, gelangte das Wasser in den Wasserturm. Außerdem wurde 2014 Wasser aus einem nahegelegenen Quellteich gepumpt, der aber inzwischen ausgetrocknet ist.

Als im August 2015 die Science-Buddys ihren „Konkreten Friedensdienst“ im CAM-Projekt leisteten, lernten sie die Bedeutung des Wassers kennen. Bei ihrer Ankunft funktionierte die Brunnenpumpe nicht. Sie konnten dabei mithelfen, die Pumpe zu reparieren.

Erst am nächsten Abend floss wieder Wasser in den Wassertank. Allen wurde auf eindrückliche Weise bewusst, dass man es nicht nur zum Trinken, Kochen, Waschen und Duschen benötigt, sondern dass hier auch Pflanzen und Tiere mit Wasser versorgt werden müssen.

Nach Jahren extremer Trockenheit in Ost-Afrika führte dann im März 2017 eine erneute Bohrung auf dem Gelände des CAM zu einer ergiebigen Quelle: Aus 200m Tiefe sprudelte aus eigener Kraft Wasser mit hervorragender Qualität.

Leider ließ es sich nicht regulieren oder begrenzen, ohne dass die Qualität des Tiefenwassers dadurch in den oberen Erdschichten beeinträchtigt worden wäre. Um das sprudelnde Wasser nicht ungenutzt im Sand versickern zu lassen, wurde nach den ersten Tagen großer Freude mit Unterstützung aus Deutschland ein Leitungsnetz installiert.

Es zeigte sich aber auch die Notwendigkeit von Vorratsbehältern, um das überschüssige Wasser zu speichern, damit es bei Bedarf von großen Mengen an der Baustelle des Ausbildungszentrums, in der jetzigen Siedlung und auf der Farm zur Verfügung steht, sowie an Nachbarn verteilt werden kann. Nach mehreren Monaten, in denen Gelder für ein geeignetes Speichersystem gesammelt wurden, konnte im Oktober mit dem Bau eines zweistöckigen Wasserturms begonnen werden.

Im Februar 2018 wurde die Tragkonstruktion des Wasserturms fertiggestellt; leider fehlte das Geld für den Kauf von Wassertanks.

Im Sommer 2018 wurden die Plattformen unter Mithilfe deutscher Freiwilliger mit Geländern und einer Wendeltreppe versehen.

Ab Herbst 2019 wurde der Bereich im Erdgeschoss in zwei Räume gegliedert und mit Fenstern und Türen versehen, um ein Büro und ein Wartezimmer einzurichten.

Im Spätsommer 2020 fiel der Wasserdruck der artesischen Quelle stark ab, da eine weitere Tiefbohrung in unmittelbarer Nachbarschaft denselben Grundwasserspiegel anzapfte. Infolgedessen reichte das Wasser nicht mehr für die oben erwähnte Mehrfachnutzung aus. Um die Ausbeute des CAM-Bohrlochs zu erhöhen, musste eine kleine mit einem Generator betriebene Wasserpumpe installiert werden. Das war aber nur eine vorübergehende Lösung, da die Ausbeute bei weitem nicht den früheren reichlichen Durchfluss erreichte. Es brauchte aber wiederum Zeit, um Mittel für eine effizientere Pumpe zu finden. Im Herbst 2022 kam endlich der erforderliche Betrag zusammen, und es wurde eine große, leistungsstarke dreiphasige Solarpumpe mit 4 PS angeschafft und mit solarer Stromversorgung versehen.

Im November 2022 wurde dank neuer Mittel mit dem Bau der Betontanks im ersten Stock des Wasserturms begonnen, der nun stetig voranschreitet. Sobald dieser fertiggestellt ist und weitere Mittel zur Verfügung stehen, wird auch die zweite Etage des Turms mit Betonspeichern ausgestattet.